Nachdem wir vor zwei Wochen über die Situation Rund um das Corona-Virus in Namibia berichtet haben, folgt nun das versprochene Update zur aktuellen Lage. Die Informationen stammen von Projektkoordinator Pondo Nailenge.

Während man in Deutschland nun über Lockerungen der Maßnahmen spricht ist Namibia im Verlauf der Pandemie noch nicht so weit. Die Schulen und Universitäten bleiben weiterhin geschlossen, das Land hat die Lehrer aufgefordert ihre Schüler per Home-Schooling zu unterrichten. Da ein Internetanschluss aber in weiten Teilen des Landes nicht zur Verfügung steht, sind nun viele Lehrer, Schüler und Eltern verärgert über diese Aufforderung durch die Regierung. Zwar ist in den größeren Städten eine ausreichende Internetstruktur vorhanden, doch es ist für viele ein mit Kosten verbundenes Angebot, auf dass in Zeiten der Pandemie lieber verzichtet wird. Dazu kommt, dass sich im Moment viele Menschen in den sogenannten „Villages“ aufhalten. Man kann es sich so vorstellen, dass jede Familie seit vielen Generationen ein Grundstück auf dem Land, weit entfernt der Städte, besitzt. Auf diesem Grundstück stehen dann meist ein paar Häuser, Hütten etc. Dort wird über den Pflanzenanbau und Viehhaltung Selbstversorgung betrieben. In den Villages leben vor allem die älteren Menschen, die Kleinkinder und die Leute, die in den Städten aus diversen Gründen (z.B. Sprachbarrieren) keinen Job gefunden haben. Die Villages funktionieren also auch ohne eine starke Volkswirtschaft und sind damit ein sicherer, familiärer Ort mit viel Abwechslung und Arbeit für viele Menschen. In den Villages gibt es so gut wie nie Internet.
Aus diesem Grund bliebe das Home-Schooling den finanziell schlechter aufgestellten Familien, sowie den Kindern, die sich im Moment in den Villages befinden, vorenthalten.

Die OBS bemüht sich nun, selbst ein Schulprogramm für die teilnehmenden Kinder zu implementieren. Ab Mittwoch (21. April) werden die OBS-Kids voraussichtlich mit Arbeitsblättern und weiteren Aufgaben versorgt. Damit auch alle Kinder an dem Angebot teilnehmen können, ist Projektleiter Pondo Nailenge im Moment darum bemüht die Eltern der Kinder in die Organisation einzuschalten. Die größte Hürde ist, dass die Kinder (die sich im Moment überall verteilt in der Region Oshana befinden) die Aufgaben erhalten. Mithilfe von Fahrdiensten durch die Eltern lassen sich diese Hürden aber eventuell überwinden. Pondo Nailenge berichtet diesbezüglich über eine große Zustimmung von Seiten der Eltern.

Auch wenn die Umsetzung schwierig und sicherlich nicht einwandfrei funktionieren wird, ist die OBS bemüht seinen Kids, besonders in Zeiten ohne Schule, in ihrer Schulbildung zu unterstützen.
Es bleibt noch abzuwarten, wann die ersten Lockerung des Lockdowns in Namibia eingeführt werden können und wie diese aussehen. Bis dahin müssen alle darauf hoffen, dass sich die Verbreitung des Virus mithilfe der Maßnahmen so gut es geht eindämmen lässt, damit die Basketbälle bald wieder durch die Luft fliegen können!

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